Am besten Sie pflücken das Obst oder legen vor dem Schütteln eine Folie unter dem Baum aus, damit es keinen Kontakt mit der Erde gibt (siehe unten).
Hier noch einige wichtige Hinweise:
Hinweis zu Folgen von Anlieferung von angefaultem und mit Erde kontaminierten Äpfeln:
Nach dem Pressen des Apfelsaftes wird der frische Saft mit mindestens 80 Grad Celsius pasteurisiert. Dadurch werden Hefepilze abgetötet, die den Apfelsaft zu Apfelmost vergären lassen würden.
Einige Pilze lassen sich jedoch auf diese Weise nicht bekämpfen. Ein Beispiel dafür ist Pilz Byssochlamys fulva, der in der Erde vorkommt und über Äpfel und Blätter in den Saft gelangen kann.
Dieser Pilz ist extrem hitzeresistent (je nach Stamm bis zu 100°C) und überlebt daher die Erhitzung in unserem Durchlauferhitzer.
Was passiert wenn der Pilz im Saft ist?
Der Pilz benötigt zum Wachstum nur sehr wenig Sauerstoff. Bei Kellertemperaturen zwischen 12 und 15 Grad wächst der Pilz relativ gut. Das Pilzgeflecht (Mycel) ist jedoch erst nach einigen Wochen ersichtlich (ca. 10 – 15 Wochen). Je nach Pilz-Art kann der Vorgang mit oder ohne Bildung von CO2 geschehen. Das heißt der Beutel kann sich aufblasen oder sieht von außen wie guter Apfelsaft aus. Der Saft kann im Normalfall noch getrunken werden:
Was ist die Ursache des Pilzes?
Byssochlamys-Pilze kommen überall in der Natur vor. Hauptsächlich ist der Pilz am Boden zu finden. Im Regelfall kann der Pilz die Schale eines Apfels nicht durchdringen, jedoch nistet er sich an Fraß- und Faulstellen in den Früchten ein. Der Befall ist zu Beginn unsichtbar.
Was kann gegen den Pilz getan werden?
Da sich der Übeltäter im Zuge der Pasteurisierung nicht abtöten lässt (im Gegenteil: Durch die Behandlung mit Wärme wird das Wachstum des Pilzes angeregt), ist es wichtig, die Verunreinigung mit Pilzsporen von vorne herein zu vermeiden. Es ist selbstverständlich, dass kein fauliges Obst für die Saftproduktion verwendet werden sollte. Außerdem sollte das Obst nicht länger am Boden liegen als notwendig.
Sammeln/Pflücken Sie Ihr Pressgut im Optimalfall erst kurz vor Ihrem Presstermin.
Wenn bei regnerischem Wetter gesammelt wird, sollte vermieden werden, dass Gras oder Erde am Obst klebt.
Generell hat ein reiner Streuobst-Apfelsaft meist einen niedrigen pH-Wert und bietet damit schlechtere Wachstumsvoraussetzungen für den Pilz.
Birnensaft und Apfelsorten mit geringerem Säureanteil sind stärker gefährdet.
Nach jedem Presstag wird unsere gesamte Pasteur- und Abfüllanlage sowie alle Schläuche und die Saftwanne mechanisch und auch chemisch gereinigt, um verbleibende Sporen abzutöten.